..subjektive Sichtweisen von Dr. Kringel
Corona – was bleibt?
(verfasst am 25.01.2023)
Auch wenn sich immer mal jemand mit Corona anstecken wird – wir haben endlich unseren Frieden mit diesem Übel gefunden. Es bestimmt nicht mehr unser Leben. Ob in Zukunft jährliche Auffrischimpfungen empfohlen werden – interessiert heute überhaupt nicht! Denn wir sind alle grundimmunisiert – durch Impfungen und Infektionen. Von daher können wir gelassen in die Zukunft blicken.
Ob rückblickend unser Handeln als Gesellschaft oder auch das jedes Einzelnen richtig war? Ich denke ja – wobei ich nur für mich persönlich sprechen kann. 2020 hatte ich Angst und die Krankheitsverläufe waren damals ohne Grundimmunisierung viel heftiger als die Verläufe im vergangenen Jahr 2022. Da hat dann so gut wie jeder Corona durchgemacht – aufgrund der stattgehabten Grundimmunisierung kam es jedoch viel seltener zu schweren Geschehen.
Leider kam es bei Impfungen in Einzelfällen auch (gerade Anfang 2021) zu erheblichen Nebenwirkungen. In Abständen fragte man sich ob man wirklich das Richtige tut. Das Ganze war oft eine Wahl zwischen Pest und Cholera. Mit der Erfahrung von 2023 würde ich mich trotzdem wieder zur Impfung entscheiden. Ich sah einfach deutlich mehr Nachwirkungen bei Infektionen als Nebenwirkungen bei Impfungen.
Das Thema Corona ist jetzt vorbei und spaltet nicht mehr abgrundtief die Gesellschaft. Ich bin froh über die allmähliche Normalisierung unseres Umgangs miteinander. Menschen mit unterschiedlichen Ansichten müssen grundsätzlich respektvoll miteinander umgehen. Niemand kennt nämlich die absolute Wahrheit und keiner ist der einzig Weise und besser als alle anderen. Grundsätzliche Zweifel kommen bei mir immer dann auf, wenn jemand keine Selbstzweifel hat. So war es auch bei Corona.
Wir haben alle in den letzten drei Jahren Erfahrungen gesammelt. Corona ist jedoch jetzt vorbei. Und in ein paar Jahren werden wir uns daran erinnern als ein historisches Ereignis. 1990 sprach Stefan Heym kurz nach Auflösung der DDR von ihr als „Fußnote in der Geschichte“. Das war zu diesem Zeitpunkt unfassbar – aber ich kann mir gut vorstellen, dass Corona ein ähnliches Schicksal vorbehalten ist und wir in gar nicht allzu ferner Zeit von Corona als „Fußnote in der Geschichte“ sprechen werden.
Impfen mit dem neuen angepassten Omikron-Impfstoff?
Während eine Impfung 2022 bis in den September hinein weitgehend nutzlos schien, veränderte der Omikron-angepasste Impfstoff erneut die Situation.
Wem ist diesmal eine Impfung zu empfehlen? Eine Impfung kommt nur dann in Frage, wenn in den letzten 6 Monaten weder eine Infektion auftrat noch eine Impfung stattfand. Ansonsten gilt: je älter – je eher eine Impfempfehlung. Je mehr chronische Krankheiten – je eher eine Impfempfehlung.
Bei Unsicherheit ob einer stattgehabten – aber nicht nachgewiesenen – Infektion in den letzten 6 Monaten besteht die Möglichkeit einer orientierenden Antikörperbestimmung (17,50 € Laborkosten).
Selten war es so einfach sich zu entscheiden
(verfasst am 05.08.2022)
Kurz vor seiner eigenen Coronainfektion warb Karl Lauterbach für eine vierte Covid-Impfung für alle. Bei allem Respekt für die besondere Verantwortung seines Amtes kann ich das zum jetzigen Zeitpunkt überhaupt nicht nachvollziehen.
Eine Impfung ist die Gabe eines Impfstoffes mit dem Ziel, vor einer übertragbaren Krankheit zu schützen.
Diesem Anspruch wurden die Corona-Impfstoffe im letzten Jahr größtenteils gerecht. Im Verlauf zeigten sich jedoch auch Impfdurchbrüche und wir reduzierten unsere Mindestanforderung auf das Ziel vor schweren Verläufen zu schützen.
Das konnte 2021 bei den gefährlichen Alpha- und Delta-Varianten letztendlich erfolgreich verwirklicht werden.
Wie sieht es jetzt im Sommer 2022 mit all den Omikron-Varianten aus?
Jeder bekommt Corona – egal ob x-mal oder überhaupt nicht geimpft. Subjektiv wird auch der Verlauf der Erkrankung durch Impfungen einfach gar nicht beeinflusst. Objektiv gibt es gegenwärtig keine überzeugende Statistik, dass mit dem jetzt vorhandenen Impfstoff Mindestanforderungen an eine Impfung erfüllt werden.
Eigentlich kann man fast von einem Placeboeffekt sprechen. Das wäre immer noch ein positiver Effekt – rechtfertigt dies aber das Risiko möglicher Nebenwirkungen? Objektive, sachliche Statistiken zeigten 2021 relevante Impfnebenwirkungen im Verhältnis von 1:500 (0,2%).
Letztendlich war es selten so einfach sich bei einer Corona-Streitfrage zu entscheiden. Ich lasse mich mit dem jetzt vorhandenen Impfstoff nicht nochmals impfen – da er eine Infektion nicht verhindern und mein Immunsystem nur unnötig beschäftigen würde.
Sollte im Herbst ein neuer Impfstoff zur Verfügung stehen – ein Impfstoff, dessen Gabe das Ziel einer Impfung auch erfüllt – lohnt es sich wieder über eine Boosterimpfung nachzudenken.
Es ist erst vorbei, wenn es vorbei ist
(verfasst am 22.05.2022)
In diesem Jahr 2022 haben wir mittlerweile fast alle Corona erlebt. Glücklicherweise traten nur bei wenigen schwere Erkrankungen auf. Überwiegend gab es milde Verläufe. Regelmäßig kam es jedoch zu wochenlang anhaltenden Nachwirkungen wie Husten, Müdigkeit, Herzrasen und fehlende Belastungsfähigkeit. Hier gilt es Geduld zu bewahren und unbedingt optimistisch zu bleiben.
Dennoch kann man sagen, dass Omikron im Vergleich zu seinen Vorgängern die Hoffnungen auf Entspannung erfüllt hat. Es hat die Pandemie beschleunigt und ihr Ende näher gebracht.
Aber war es das jetzt mit Corona? Schwer zu sagen – wohl eher noch nicht. Man kann es dabei einfach halten wie Rocky Balboa:
Es ist erst vorbei, wenn es vorbei ist.
Zwei Jahre leben mit Corona haben gezeigt, dass niemand hundertprozentig Bescheid weiß oder gar die Zukunft vorausschauen kann. Was wir aber haben – ist Erfahrung. Auf dieser basierend sieht mein Plan für den kommenden Herbst zum jetzigen Zeitpunkt wie folgt aus:
Sollte die nächste Virusvariante ähnlich (un)gefährlich wie Omikron sein – würde ich mit einer erneuten Impfung eher zurückhaltend sein. Tatsächlich zeigten sich in diesem Frühjahr kaum unterschiedliche Verläufe bei Geimpften oder Nichtgeimpften.
Sollte die nächste Virusvariante jedoch ähnlich gefährlich wie die Delta-Variante sein – würde ich mich erneut impfen lassen. Im Herbst 2021 gab es nämlich bekanntlich hohen Impfschutz und nachweislich heftige Verläufe bei Nichtgeimpften.
Auf jeden Fall sind Demut und Mut weiterhin gleichermaßen gefragt. Bis zu einer eventuellen nächsten Entscheidung genießen wir einfach unser wiedergewonnenes normales Leben.
Bumerang Genesenenstatus ODER soll tatsächlich 3 Monate nach Infektion eine Impfung erfolgen?
(verfasst am 09.02.2022)
Deutschland ist und bleibt vermutlich das einzige Land, in dem das Genesenenzertifikat nur 3 Monate Gültigkeit hat. Was wahrscheinlich als Anregung zum Impfen gedacht war – entwickelt sich immer mehr zum Bumerang gegen die gegenwärtige Corona-Politik. Und das meiner Ansicht nach zu Recht.
Die verkürzte Gültigkeit des Genesenenstatus wird u.a. mit unzureichender Immunität nach Omikron-Infektion begründet (→Twitter Karl Lauterbach 09.02.22). Das kann durchaus sein – nur wissen können wir das doch noch gar nicht?! Ende November wurde Omikron in Südafrika erstmals entdeckt. Ende Februar werden 3 Monate vergangen sein und erst danach ab März können doch überhaupt Daten erfasst werden?
Bleibt als Begründung nur eine mögliche unzureichende Immunität nach Delta-Infektion. Hier liegen jedoch bereits Studien vor – und diese zeigen das Gegenteil (→CDC 15.01.2022)!
Bei der Fragestellung „Wer ist am besten vor einer Corona-Neuansteckung geschützt?“ sind das in folgender Reihenfolge:
- Mitmenschen mit in den letzten 6 Monaten durchgemachter Delta-Infektion & mindestens einer Impfung.
- Mitmenschen nach in den letzten 6 Monaten durchgemachter Delta-Infektion auch ohne zusätzliche Impfung.
- alle 2x geimpften Mitmenschen innerhalb von 6 Monaten nach zweiter Impfung.
Geboosterte (3x geimpfte) Mitmenschen ohne zusätzliche Infektion konnten in dieser Studie noch nicht berücksichtigt werden. Laut dem Virologen Prof. Kekulé von der Universität Halle/Wittenberg sind diese zwischen 2. und 3. einzuordnen (→Interview 31.01.22).
Die aufgeführten Daten sollten auf keinen Fall falsch verstanden werden – am schlechtesten geschützt und vor allem mit Potential für ernstere Verläufe sind nach wie vor alle ungeimpften Mitmenschen!
Meiner Ansicht nach wäre jedoch hinsichtlich der aktuell Genesenen folgendes Vorgehen geeigneter: alle Mitmenschen mit durchgemachter Infektion erhalten wie zuvor und überall in Europa einen Genesenenstatus für volle 6 Monate. Dies wäre nur zu überdenken, wenn erst ab März zu erfassende Daten die oben aufgeführte Reihenfolge verändern würden bzw. wenn dann überhaupt noch Status-Abfragen relevant wären.
Was halte ich für angemessen ärztliches Handeln in dieser Situation?
Ich selbst habe 8 Wochen nach der dritten Booster-Impfung eine eher geringe Antikörper-Höhe von 480 BAU/ml. Dies bedeutet für mich trotzdem weiterhin Schutz vor einer schweren Infektion. Mehrere Antikörperbestimmungen bei Betroffenen von Delta-Infektionen Ende 2021 zeigen jedoch deutlich höhere Werte (bis >5680 BAU/ml). Diese Genesenen fragen jetzt nach der behördlich geforderten Impfung 3 Monate nach Infektion. Mehr als eine sehr hohe Antikörperanzahl kann jedoch auch nicht mit einer weiteren Impfung erreicht werden – ich als Geboosterter kann mich eventuell sogar eher infizieren. Gibt es also eine wissenschaftliche Begründung für eine Impfung 3 Monate nach Infektion? Wenn nicht – wäre diese Impfung zum jetzigen Zeitpunkt tatsächlich angemessen ärztliches Handeln? Wie würde ich bei meiner eigenen Familie vorgehen?
Von daher rate ich von einer hektischen, nicht sicher die Gesundheit fördernden Impfung bereits 3 Monate nach Infektion ab und empfehle erstmal die Bestimmung der Antikörper. Auf dem Ergebnis beruhend versuche ich anschließend, einen individuell begründeten Rat zu geben.
Bis zum Ende der Einschränkungen und Status-Abfragen ist es jedoch nicht mehr lang. Halten wir durch – WIR schaffen das!
Wenn ich Karl Lauterbach wäre…
(verfasst am 23.01.2022)
…hätte ich äußerst schwierige Entscheidungen zu treffen. Entscheidungen nicht nur für selbständig denkende Bürger – sondern auch für weniger reflektierende Mitmenschen.
Entscheidungen für 83 Millionen dürfen nur das einzige Ziel haben: am Ende der Pandemie die vermeintlich wenigsten Opfer zu erzielen. Da kann eine Entscheidung meiner eigenen individuellen Meinung sogar widersprechen. Karl Lauterbach halte ich für uneitel und deshalb für den richtigen Mann als Gesundheitsminister.
Trotzdem würde ich in Fragen der Corona-Maßnahmen in der jetzigen Omikron-Phase anders entscheiden. Ich würde Einschränkungen im öffentlichen Leben aufheben. Mir scheint, dass für Lauterbach die Infektion und deren Zahlen mehr im Vordergrund stehen als die noch 2020/21 gleichermaßen angemahnten gesamtgesellschaftlichen Folgeschäden.
Ich würde in der jetzigen Lage dem Beispiel anderer Länder folgen und die vermeintlich am wenigsten gefährliche Omikron-Variante offensiv zur Durchseuchung nutzen – solange sie noch vorherrscht. Omikron erledigt vielleicht sogar das Thema Impfpflicht für uns. Nach einem Jahr Impfangeboten brauchen wir ohnehin nicht mehr auf unentschiedene Mitmenschen warten. Die Ablehnung der Impfung ist die Zustimmung zur Infektion einschließlich möglicher Folgen – Punkt.
Das Ziel der Impfungen war eigentlich ein Verhindern der Infektion. Die Realität zeigt jetzt ein nüchterneres Bild. Infektionen finden trotzdem statt – Impfungen vermeiden jedoch nachweislich schwere Verläufe. Noch mehr Impfungen bringen dann wieder keine Vorteile (siehe 4 Impfungen in Israel). Wir haben hier in Deutschland mit 2 bzw. 3 Impfungen einen jetzt wirkenden Schutz, um uns der aktuellen Omikron-Realität zu stellen und nachfolgend hoffentlich Normalität wiederzuerlangen.
Deshalb stimme ich mit Karl Lauterbach nicht überein, wenn er die Öffnung der Gesellschaft zum jetzigen Zeitpunkt als eine „unethische Wette“ bezeichnet. Im Gegenteil ist folgende These gleichberechtigt: ist es eventuell unethisch jetzt NICHT zu öffnen? Die Frage ist heute nicht zu beantworten – denn niemand von uns ist Hellseher. Erst wenn die Pandemie beendet ist, lässt sich klug darlegen wer richtiger lag.
Großbritannien, Dänemark und Frankreich stehen nicht im Ruf unethische Entscheidungen zu treffen. Fakt ist, dass Großbritannien nicht nur seit dem letzten Sommer ein öffentlicheres Leben zulässt – sondern im Vergleich zu Deutschland seitdem sogar verhältnismäßig weniger Corona-Tote zu beklagen hat. Nach einem Omikron-Peak verringert sich jetzt ebenso die Anzahl von Hospitalisierungen – dann sollten auch wir in Deutschland das nicht so pessimistisch angehen. Dass in einer Pandemie Grenzsituationen auftreten können ist doch keine Überraschung – aber wir können diesen doch optimistisch entgegentreten! Dänemark öffnet Kinos und Theater bei einer Inzidenz von jetzt 4000. Frankreich lockert ebenso Corona-Einschränkungen trotz hoher Inzidenz.
Es ist wahrscheinlich, dass die Omikron-Welle politische Beschlüsse bedeutungsloser werden lässt. Die einzig individuelle Wahl für uns ist, sich geimpft oder ungeimpft ins Gemenge zu werfen. Wenn mit Impfung – rate ich ab jetzt zur Boosterung zum frühest möglichen Zeitpunkt. (→zum Buchungsportal)
In Spanien diskutiert man die „Grippalisierung“ von Corona, um Gesundheitsschutz und Wirtschaft miteinander in Einklang zu bringen. Das bedeutet: Masken werden getragen, aber ohne Symptome wird auch kein Test durchgeführt. Somit bleiben nur tatsächlich Erkrankte zu Hause statt wie bisher alle Positiven und deren Kontaktpersonen. Spanien hat zwar eine höhere Impfquote von ca. 87% – aber dieses Vorgehen wäre mein Favorit.
Bleibt das Thema Impfpflicht: diese führt aus meiner Sicht eher zur Spaltung unserer Gesellschaft. Wenn überhaupt – dann sollten zuallererst die Gefährdetsten diese Pflicht auferlegt bekommen: unsere ältesten Mitmenschen und medizinisches Personal.
Matchball OMIKRON
(verfasst am 12.01.2022)
Offenbar stehen wir kurz vorm Finale der CORONA OPEN. Nach vier Sätzen gegen ALPHA, BETA, GAMMA und DELTA hatten wir mit unerschütterlicher Geduld und immensem Impfaufwand eine Pattsituation im Leben mit dem Coronavirus erreicht. Der nun kommende, entscheidende fünfte Satz gegen OMIKRON wird wohl scheinbar verloren gehen – und dennoch siegen auch wir alle!
Denn endlich sieht man Licht am Ende des Tunnels. Wenn Omikron über Europa und die gesamte Erde schwappt – folgt darauf eine hohe Anzahl gleichzeitiger Antikörper-Träger und dem Virus geht seine Bühne abhanden. Genau diese holen wir uns dann wieder zurück – um darauf zu tanzen – und zum Dank basteln wir anschließend Omikron noch einen Schrein dafür.
Mit den Impfungen sind wir für diese entscheidende Runde bestens gerüstet. Angst ist fehl am Platz. Aber auch ohne Impfung herrscht Optimismus vor. Am Ende ist nämlich die eigene Entscheidung die beste Entscheidung. Egal für welchen Weg sich jede*r von uns entschieden hat – für eventuelle Folgen sind wir selbst verantwortlich und werden diese dadurch besser ertragen.
Von mir aus darf es bei einer Inzidenz von 2000 bald heißen: Matchball Omikron. JA gerne! Ich kann es kaum erwarten.
Denn am Ende heißt es sowieso: Spiel, Satz und Sieg – WIR alle zusammen!
Bleibt alles anders
(verfasst Weihnachten 2021)
Mit dem Titel seines Albums aus dem Jahr 1998 beschrieb Grönemeyer eine Stimmung welche Weihnachten 2021 ebenso treffend charakterisiert. Bereits zwei Jahre beeinflusst Corona unser Dasein. Es bleibt uns dabei gar nichts anderes übrig, als sich an ständige Veränderungen anzupassen. Aber keine Sorge: Das menschliche Wesen ist wandlungsfähiger als gedacht. WIR schaffen auch das.
Im WIR sind alle einbezogen – die Genesenen, die Ungeimpften und die Geimpften. WIR sind alle gleich betroffen von der Pandemie. Niemand von uns hätte sich ohne Not impfen oder infizieren lassen. Als Corona-Opfer sind wir alle gleich. Es macht keinen Sinn, mit dem Finger auf andere zu zeigen und Schuld zu verteilen. Egal ob geimpft, ungeimpft oder genesen.
Pandemie würde nicht Pandemie heißen, wenn sie nicht weltweit Auswirkungen hätte. Impfungen und Einschränkungen sind dabei der Versuch, Opferzahlen gering zu halten. Aber Pandemie bedeutet eben auch Opfer. In meiner Wahrnehmung treten nach wie vor beträchtlich mehr Schäden durch Infektion als durch Impfung auf. Deshalb ziehe ich weiterhin die Impfung einer Infektion vor, wobei ich eine Impfplicht auf gesundheitliche Berufe beschränken würde. Für alle anderen plädiere ich für eine Entscheidungspflicht: Impfung oder Infektion – Hauptsache Antikörperbildung! Unsicher machen mich hingegen Impfungen bei Kindern im Alter von 5-11 Jahren, da aus der Abwägung von Nutzen und Risiko keine mich überzeugenden Argumente resultieren. Dabei bin ich jedoch nicht urteilsberechtigt, da in unserer Familie alle Kinder älter sind und wir somit keine uns betreffende Entscheidung treffen müssen.
Das Auftauchen von Omikron ist jetzt vier Wochen her. Mir macht es keine Angst. Selbst wenn für eine neuerliche Mutante ein weiterer griechischer Buchstabe herhalten muss – Corona wird nicht das gesamte Alphabet schaffen. Ich denke jedoch nicht, dass Impfungen alleine ausreichen werden. Ich halte instinktiv die direkte Auseinandersetzung mit dem Virus – also eine Infektion – für unvermeidlich. Diese sollte im Idealfall zu einem Zeitpunkt mit hohem Antikörperschutz durch vorhergehende Impfung geschehen. Diese Kombination – direkte Viruskonfrontation bei vorhandenem Impfschutz – stellt möglicherweise die stärkste Boosterung dar.
2020 wurde gesagt: „wir müssen uns an Corona gewöhnen“ – wir haben uns daran gewöhnt. Bleibt alles anders. Sicher ist eins – WIR schaffen das.
Endlich die nächste Bedrohung – όμικρον!
(verfasst am 28.11.2021)
Damit uns bloß nicht langweilig wird – gibt es die nächste Mutante: Omikron O. Der kleine Bruder vom Omega Ω. Omikron – das könnte auch der Titel des nächsten Bond-Films sein.
Leider ist die Corona-Variante weniger unterhaltsam. Die aktuelle Entwicklung sollte jedoch kein Grund zur Panik sein. Vor allem sollte keine Angst geschürt werden. Die Berufs-Warner können jedoch nicht anders und treten erneut auf den Plan: „Möglicherweise wird der Impfschutz bei der Omikron-Variante nicht ausreichen.“ Möglicherweise doch?! Möglicherweise wird das Schiff ja gar nicht untergehen?! Möglicherweise ist die neue Variante am Ende nicht gefährlicher als die bisherigen?
Ich begreife diese sich ständig wiederholende Angstmacherei nicht. Wem wird damit geholfen? Was wird davon besser? Man kann denselben Fakt auch positiv formulieren. Wie wäre denn: „Es bestehen gute Aussichten, dass die bisherigen Impfungen auch gegen die neue Omikron-Variante gut wirken“?
Fakt ist: wir sind gut gewappnet und werden auch Omikron schaffen. Und wenn´s denn sein muss – auch Omega.
Jetzt geht es in erster Linie um die Über-60-Jährigen !
(verfasst am 25.11.2021)
Weiterhin halten sich die tatsächlichen Opferzahlen im Vergleich zum letzten Jahr in Grenzen (→link RKI). Es gibt jedoch Modellsimulationen von Extremszenarien. Laut dem thüringischen Mathematik-Professor Kristan Schneider könnten ohne jegliche Maßnahmen fast 300.000 Menschen bis zum Frühjahr an Corona versterben. Dies beträfe größtenteils Über-60-Jährige, wobei in der Analyse leider keine Unterschiede zwischen Geimpften und Ungeimpften berücksichtigt werden. Obwohl ich immer optimistisch herangehe, stimmt diese Aussage auf jeden Fall nachdenklich. (→link Modellsimulation)
Was wären mögliche Schlussfolgerungen?
Sich jetzt in erster Linie um die Älteren kümmern!
Booster-Impfungen sollten zuallererst Über-60-Jährige erhalten! Daran anschließend können Impfungen nach Altersgruppen abfallend geordnet durchgeführt werden.
Kontakte der Altersgruppe Ü60 sollten bis zum Abschwächen der vierten Welle auf das Nötigste begrenzt werden. Sie müssen sich selber durch FFP2 schützen und müssen von der Gemeinschaft geschützt werden. Eine einfach umsetzbare Maßnahme wäre zum Beispiel die Anordnung, dass alle Lebensmittelgeschäfte für 4 Wochen in der Zeit von 9-12 Uhr vormittags ausschließlich Über-60-Jährigen Zutritt gewährt. Alle Mitarbeiter müssten in diesem Zeitraum ebenfalls FFP2 tragen. Verwandtenkontakte mit Jüngeren sollten nur nach negativen Schnelltests stattfinden.
Dann wäre es gut, dass sich die ungeimpften Erwachsenen unter 60 in diesem Schutzzeitraum entweder impfen oder infizieren sollten. Und wenn wir denn die Impfung in der Altersgruppe der Unter-12-Jährigen vermeiden wollen – könnte dieser Zeitraum der Kontaktmeidung auch hier zur koordinierten Durchseuchung genutzt werden. Nach 4 Wochen würde die Lage neu beurteilt.
Wir brauchen wieder einen Rudi Völler !
(verfasst am 14.11.2021)
Die Nachrichten gleichen sich Tag für Tag: „…die Inzidenz ist in den letzten Tagen auf immer neue Höchstwerte gestiegen. Heute ist ein weiterer Rekordwert registriert worden und morgen wird mit einem noch höheren Wert zu rechnen sein…“
Das Ganze erinnert mich an Rudi Völler in seinem denkwürdigen Interview 2003: „…die Geschichte mit dem Tiefpunkt, und nochmal ein Tiefpunkt. Dann gibt’s nochmal einen niedrigeren Tiefpunkt. Ich kann diesen S.… nicht mehr hören. Das muss ich ganz ehrlich sagen.“ (→link Völler 2003)
Mir geht es mit den sich wiederholenden Negativmeldungen genauso – ich kann es nicht mehr hören. Es macht die Sache doch nicht besser. Wenn überhaupt werden dadurch Angst und Panik gefördert. Ein mühsam errichtetes Kartenhaus wird ohne Not niedergerissen. Dabei leben wir im Herbst 2021 mit ca. 70% doppelt Geimpften plus vielen Genesenen. Wir befinden uns nicht mehr im Herbst 2020 in schutzloser Verwundbarkeit. Und wenn man schon Äpfel mit Birnen vergleicht – also 2020 mit 2021 – dann doch bitte realitätsnah mit Optimismus und Zuversicht!
Aus einer besseren Schutzposition als mit 70% Geimpften plus bereits Genesenen können wir doch gar nicht in diese unvermeidliche Auseinandersetzung gehen?! Wann wenn nicht jetzt? Nur wenn alle übrigen Mitmenschen ohne Antikörper diese endlich entwickeln – rückt das Ende näher. Die Inzidenz kann von daher gar nicht hoch genug sein, um endlich fertig zu werden.
Wir möchten unsere Kinder unter 12 nicht impfen – also müssen wir es auch aushalten, dass sich alle einmal infizieren. Am besten alle gleichzeitig zusammen. Alle Großeltern und Gefährdeten werden für 4 Wochen nicht besucht – dafür ist jedoch danach Sicherheit gegeben. Ebenso kann hinterher ein befreiter Schulalltag zurückkehren. War es nicht ein Hauptziel im Kampf gegen Corona, so schnell als möglich das Leben der Kinder zu normalisieren? Trauen wir uns doch jetzt, die ohnehin unvermeidliche Durchseuchung zuzulassen.
Die anhaltend impfskeptischen Erwachsenen nehmen bewusst ernste Krankheitsverläufe in Kauf. Diese sehr wahrscheinlich vermeidbaren Leiden sind als Beobachter schwer zu ertragen. Es ist jedoch eine selbstbestimmte freie Wahl, deren Folgen eine freie Gesellschaft auch aushalten muss. Wir alle müssen somit diese Infektionen zulassen, damit wir zum Ende kommen (wobei ich weiterhin die Impfung für das bei weitem geringere Übel halte !). Egal in welcher Konstellation: eine Null-Risiko-Variante wird es zu keinem Zeitpunkt geben. Möglicherweise brauchen auch die bereits Geimpften für einen Langzeitschutz einmal den direkten Corona-Kontakt. Deshalb nochmal die Frage – wann wenn nicht jetzt?
Der Staat hat seine Aufgaben gut erfüllt. Mehr als ein Impfangebot an alle und anhaltenden Schutz gefährdeter Mitmenschen konnte und kann er nicht bieten. Jetzt ist es wieder Zeit für Selbstverantwortung. Die bisher ungeimpften Erwachsenen nehmen Sie mit der Impf-Ablehnung ohnehin wahr. Wenn ich jetzt als vollständig Geimpfter ins Konzert gehen möchte, ist mir bewusst, dass ich hinterher trotz Impfung Corona-positiv sein kann. Ich gehe bewusst dieses Risiko ein, weil ich dies in der jetzigen Situation für kalkulierbar halte. Weil meine Angst im letzten Winter einem Optimismus gewichen ist, dass ich nicht im Krankenhaus behandelt werden muss.
Die einzigen real zu berücksichtigenden Grenzen sind Hospitalisierungsrate und beatmungspflichtige Behandlungen. Die Statistiken zeigen hierbei jetzt ähnliche Zahlen wie vor einem Jahr (→link RKI). Die potentiellen Überlastungen des Pflegepersonals durch Covid-Patienten sind ebenfalls zu berücksichtigen. Reserven sollten im Bedarfsfall aktiviert werden – dazu sind sie ja da. Folgende Überlegung sei dabei erlaubt: wenn in den jetzt kommenden Wochen Höchstbelastungen auszuhalten sein werden – könnten vielleicht dadurch sonst zwangsläufige Langzeitbelastungen verringert werden? Eine coronabedingte Überlastung ist doch ohnehin nicht vermeidbar.
Wenn jetzt von einer sich zuspitzenden dramatischen Lage gesprochen wird – entspricht dies nicht meiner Wahrnehmung. Dramatisch ist eher, dass wir die Luxusmöglichkeit einer dritten Impfung haben – während in ärmeren Ländern zu wenig erste Impfungen angeboten werden.
Ändern wir unsere Sichtweise. Seien wir gelassener und berechtigt optimistisch. Beenden wir den medialen Pessimismus. Ein polterndes, aufmunterndes Wachrütteln in der Art Rudi Völler´s würde uns erden und nutzlose Angst mindern. Denn im Grunde wissen wir: Ja – wir schaffen auch das.
Das Impfpotential ist praktisch ausgeschöpft – wie kann es nun weitergehen?
(verfasst am 04.09.2021)
Wir sind uns alle einig: NIEMAND wollte eine Corona-Infektion erleiden, KEINE*R von uns hätte sich ohne Not eine Corona-Impfung geben lassen und ALLE möchten wir einfach unser ganz normales Leben zurück.
Seit Anfang der Pandemie im März 2020 wurde versucht Zeit zu gewinnen, um die Krankheitsausbreitung zu verzögern und jeder/jedem ein Schutzangebot durch Impfung zu ermöglichen. Zur Opfervermeidung wurden extreme Maßnahmen wie Lockdown, Maskenpflicht, Homeoffice und Homeschooling ergriffen und von uns in Kauf genommen.
Nun erreichen wir in Kürze den Zeitpunkt, an dem jede*r von uns das Recht auf Corona-Impfschutz wird hat wahrnehmen können.
Wenn danach keine Impfbegehrenden übrig sein werden, sollte sich aus meiner Sicht das eingeschränkte Alltagsleben grundlegend umkehren und zur Normalität zurückkehren. Anhaltend Schutzbedürftige gibt es dann nur noch in abzugrenzenden Bereichen – wie zum Beispiel Pflegeheimen. Dort sollten tatsächlich Abfragen des Sero-Status (ausdrücklich NICHT des Impf-Status) erlaubt sein. Es gibt nun mal ZWEI Möglichkeiten Corona-Antikörper zu erhalten: entweder durch Impfung oder durch Infektion.
Da das Impfpotential bald ausgeschöpft sein wird und in der Gruppe der Impfvermeider eine Coronainfektion offenkundig als harmloser eingeschätzt wird – wird es bald praktisch keine Schutzsuchenden mehr geben. Dann brauchen doch auch keine Schutzmaßnahmen mehr aufrechterhalten werden?!
Dann sollten die Masken und Einschränkungen fallen. Wir werden mit diesem Virus auf unbestimmte Zeit leben – dann lasst es uns auch normal gestalten. In Großbritannien zeigt sich die Machbarkeit dieses Herangehens. Die Hospitalisierungsrate stieg zwar in den letzten Wochen leicht an – blieb dabei jedoch kontinuierlich im zumutbaren Bereich (→link).
Wie würde das praktisch ablaufen?
Natürlich infizieren sich dann alle Kinder und ebenso nicht geimpfte Jugendliche und Erwachsene. Das gehört aber zur neuen Normalität dazu – wir müssen das hinnehmen. Es wird dabei einige unvermeidliche Verwundungen und auch Opfer geben. Diese sind jedoch verhältnismäßig und wir haben sie in Kauf zu nehmen. Egal wie wir es weiter angehen – eine Null-Risiko-Variante wird es NIEMALS geben. Für ein Austrocknen des Virus braucht es nun mal einen ausreichend hohen Bevölkerungsanteil mit Antikörpern. Deshalb plädiere ich eher für ein bewusstes Ende mit Schrecken als ein unbestimmtes Schrecken ohne Ende. Selbst erkrankungsbedingt besonders gefährdete Mitmenschen ohne Impfmöglichkeiten könnten profitieren. Ihre ohnehin notwendige Isolation kann so gegebenenfalls verkürzt werden.
Wir alle hofften – und einige hoffen immer noch – sowohl um Infektion als auch Impfung herum zu kommen. So nachvollziehbar dies ist – meiner Ansicht nach bedeutet in der Realität: Wer eine Impfung meidet – entscheidet sich im selben Atemzug unvermeidlich für eine Infektion.
Jede*r von uns ohne Antikörper hat es jetzt noch in der Hand zu entscheiden, auf welche Weise man selbst Antikörper entwickelt. Es gibt keinen Impfzwang – es gibt genauso ein Grundrecht auf Infektion. Es ist jedoch dabei auf lange Sicht besser, eine Entscheidung selbst zu treffen als später mit fremdbestimmten Folgen zu leben.
Deshalb fordere ich JETZT zur Entscheidungsfindung auf! Das Ende der Pandemie kann nicht mehr von den Genesenen & Geimpften bestimmt werden. Es liegt jetzt in der Hand der Antikörper-freien Mitmenschen. Und wenn Sie sich dabei für den Weg der Infektion entscheiden – dann ist das völlig in Ordnung! Sie tun es bei klarem Verstand und gemäß einem Grundrecht der freien Wahl zwischen Infektion und Impfung. Nur entscheiden Sie sich bitte BALD, damit auch Sie Antikörper entwickeln. Denn darin sind wir einig: wir wollen alle unser normales Leben dauerhaft zurück.
Um diesen Weg praktisch umsetzbar zu gestalten schlage ich einen „Tag der letzten Impfanmeldemöglichkeit“ vor. Ich schlage vor, eine Frist festzusetzen, bis zu der man sich für eine Erstimpfung anmelden kann. Natürlich werden auch danach Impfungen für jede*n zugänglich sein – es braucht aber eine faire und für alle rechtsgültige Deadline. Ab diesem Zeitpunkt – beispielsweise der 31.10. – vergehen dann noch 6 Wochen bis zur Zweitimpfung und weitere 2 Wochen bis zum anzunehmenden Schutz. Dann wäre der 1. Januar 2022 der Stichtag, an dem alle Schutzmaßnahmen beendet werden – da kein Schutzbedürftiger mehr übrig ist. In Zukunft werden sich dann auch Doppelt-Geimpfte trotz Impfungen mit Corona infizieren. Dies ist jedoch altersabhängig bei weitem nicht so gefährlich, erneut verhältnismäßig und von uns allen mit einer Portion Mut in Kauf zu nehmen. Möglicherweise ist ja die Boosterung durch eine abwehrbedingt mildere Corona-Infektion neben einer sonst fälligen Dritt-Impfung ebenfalls eine denkbare Vorgehensweise für langfristigen Schutz?
Tests würden so oder so überflüssig – da sie keinen Sinn mehr machten. Wer erkältet ist, bleibt wie früher in der Fieberphase zu Hause und kommt nach 3-5 Tagen wieder in die Kita, Schule oder zur Arbeit.
Viel mehr Bedeutung sollten ab dann Antikörper-Serumtests erhalten. Das weitere Vorgehen kann darauf begründet individuell koordiniert werden. Egal ob 6 Monate nach Impfung oder Infektion – wenn die Antikörper-Menge beispielsweise noch immer mindestens 10-fach über Norm liegt – erhält man einfach eine Zeitgutschrift von weiteren 2-3 Monaten auf seinen Genesenen- oder Geimpften-Status. Erst danach braucht erneut über eine Nachfolge-Impfung oder auch Nachfolge-Infektion nachgedacht werden. Wenn ohnehin keine Gelder mehr für Tests benötigt werden – wäre das doch eine sinnvolle kostenlose neue Staatsleistung.
Niemand von uns kennt die perfekte Lösung für dieses beispiellose Corona-Problem. Meine Sichtweise soll daher auch nur als Anregung verstanden werden.
(PS: …ich selbst halte nach wie vor die Impfung für das bessere Übel)